Für viele Website-Betreiber klingt diese Frage zunächst banal. Nicht selten erhält man hierauf als SEO Antworten, wie „Wir haben einen Onlineshop für Möbel – wir wollen für ‚Bett‘, ‚Sofa‘, ‚Wohnzimmer‘,… gefunden werden!“
Grundsätzlich ist an dieser Antwort natürlich nichts auszusetzen. Denn wenn, wie in diesem Beispiel, ein Onlineshop für einen bestimmten Produktbereich betrieben wird, möchte man natürlich bei der Suche nach den entsprechenden Oberbegriffen gefunden werden.
Leider gibt es hier zwei massive Probleme, die verhindern, dass eine sehr allgemeine Optimierung erfolgreich sein wird:
Die Begriffe sind viel zu allgemein.
Für „harte Keywords“ kommen Sie an den Marktführern (noch nicht) nicht vorbei.
Warum sind zu allgemeine Ausrichtungen bei der Optimierung ein Problem?
Gibt ein Nutzer bei Google ‚Wohnzimmer‘ in den Suchschlitz ein, ist es für die Suchmaschine erstmal schwierig die Intention hinter dieser Suchanfrage zu interpretieren. Möchte der Nutzer allgemeine Informationen über den Begriff, sucht er nach einer Definition, nach Beispielen oder steckt eine Kaufabsicht dahinter? Google ist eine sehr gute Suchmaschine und hat aus dem Nutzerverhalten bisheriger Suchanfragen gelernt. Da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass eine Kaufabsicht hinter der Suche nach ‚Wohnzimmer‘ steckt, werden auf der Ergebnisseite überwiegend Websites von Möbelhäusern und Möbel-Onlineshops angezeigt. Man findet auf der ersten Seite der Suchergebnisse neben Google-Shopping Ergebnisse, eine Landkarte mit Möbelhäusern und sogar Bars, die den Namen ‚Wohnzimmer‘ tragen. Hinzu kommen Bilder von Wohnzimmern, sowie Websites von Händlern die Dekoartikel verkaufen.
Dieses sehr breitgefächerte Ergebnis zeigt, dass Google trotz der großen Erfahrung bei sehr allgemeinen Suchanfragen die Intention des Suchenden noch immer nicht 100%ig erkennen kann. Und hier zeigt sich das eigentliche Problem: Die Nutzererfahrung wird hier nicht optimal sein, weil die Suchanfrage zu allgemein ist.
Der Nutzer, der sehr wahrscheinlich bereits eine Erwartung an das Suchergebnis hat, wird bei solch allgemeinen Suchergebnissen die „Qual der Wahl“ haben und gezwungen sein sich mehrere Ergebnisseinträge anzusehen, bevor er dann vielleicht findet, was er beabsichtigt hatte.
Analysen haben gezeigt, dass nach sehr allgemeinen Suchanfragen, häufig neue, detailliertere Suchen durchgeführt werden. Der Nutzer, der kein passendes Ergebnis gefunden hat, verfeinert nun sein Suchanfrage und gibt statt ‚Wohnzimmer‘ z.B. ’schwarzes Ledersofa Dreisitzer‘ ein. Da hier die Intention hinter der Suche viel genauer interpretiert werden kann, erhält die Suchergebnisseite Google Shopping Ergebnisse, Bilder und Webseiten, die sehr genau zum gesuchten Produkt passen. Durch die exaktere Frage ist auch das Ergebnis deutlich besser. Der Suchende wird eine bessere Nutzererfahrung haben und seine Suche erfolgreich abschließen können.
Kommt man an den Marktführern nicht mehr vorbei?
Als „kleiner“ Händler ist es häufig extrem schwierig mit allgemeinen Begriffen an Amazon, Ebay und Co. vorbei auf die ersten Plätze der Suchergebnisse zu kommen. Einfach ausgedrückt liegt dies daran, dass diese Onlinehändler eine extrem breite Produktpalette haben. Hierdurch haben diese eine riesige Anzahl von Seiten mit sehr hoher Sichtbarkeit zu vielen Themen. Als kleiner Händler hat man mit seiner Website oder Onlineshop hier schon rein quantitativ einen klaren Nachteil.
Dieses Problem kann in der Offline-Welt verglichen werden mit Kaufhäusern und kleinen Fachgeschäften. Als in immer mehr Innenstädten Kaufhäuser mit einem breiten, günstigen Sortiment eröffneten, wurde es für kleinere Geschäfte schwer sich neben dieser Konkurrenz zu halten. Trotzdem konnten einige kleine Fachgeschäfte weiter bestehen, in dem sie sich auf Artikel spezialisierten, die von Kaufhäusern nicht oder nur in schlechterer Qualität angeboten wurden.
Auch online besteht für kleine Händler immer noch eine gute Chance sich durch Spezialisierung, Qualität und Service gegen die „Großen“ zu behaupten. Vor allem in Nischen kann man sich noch gut positionieren und neben Amazon und Co. bestehen.
Auch wenn man es nicht mit sehr allgemeinen Begriffen auf Platz 1 schafft, so ist es möglich durch eine gezielte Ausrichtung detaillierte Suchanfragen sehr gut in den Suchergebnissen positioniert zu werden.
Ähnlich sieht es auch für Dienstleister aus, die bisher versuchen an vermeintlich stärkeren Konkurrenten vorbei zu kommen. Wenn die Sichtbarkeit eines anderen Unternehmens zu groß scheint, kann die Überarbeitung der Keyword-Strategie die erhoffte Lösung bringen. Durch Analyse des Suchverhaltens der Zielgruppe können weniger stark umkämpfte Begriffe gefunden werden. Die Optimierung auf diese bringt die eigene Website der Kundenintention näher und erreicht damit den gewünschten Erfolg.
Fazit:
Auch neben der großer Konkurrenz und sehr starken Mitbewerbern haben kleinere Unternehmen noch immer klare Chancen sich gut zu positionieren. Eine Optimierung auf sehr allgemeine Suchbegriffe ist nicht zu empfehlen, da hier vergeblich große Mengen Zeit und Geld investiert werden, um für ungenaue und stark umkämpfte Begriffe in den Suchergebnissen zu erscheinen. Der Schlüssel zum Erfolg bei der Suchmaschinenoptimierung der Website sind eine passende Keyword-Strategie, sowie richtige Planung und Umsetzung der Maßnahmen.